Schönheitsideale im Wandel der Zeit
„Schönheitsideale immer wieder neu definiert, sie unterlagen einem ständigen Wandel." … "Schönheitsideale sind aber nicht nur von der Zeit, sondern auch von der jeweiligen Kultur und ihren ästhetischen Idealen sowie von den gesell-schaftlichen Wertvorstellungen abhängig." … "So waren paradoxerweise üppige Formen schön zu einer Zeit, in der ein Großteil der Bevölkerung nur das Allernötigste zu essen hatte und magersüchtig wirkende Körper entsprachen dem Ideal in Zeiten, in denen sich niemand um das tägliche Brot sorgen musste." … "Eine wesentliche Rolle bei der Prägung des Schönheitsempfindens spielt angeblich die Wirkung auf das andere Geschlecht. Evolutionsbedingt geht es dabei um Imponiergehabe und Fortpflanzung.“
"Seit jeher versuchten die Menschen, den Schönheits- idealen ihrer Zeit zu entsprechen. Für die meisten hat Schönheit einen hohen Stellenwert, der mit At-traktivität und Leistungsfähigkeit gleichgesetzt wird und ein bedeutendes Kapital darstellt. Am Erreichen dieses Schönheitsideals wird bewusst gearbeitet und die Bereitschaft, sich riskanten und auch gesund-heitsschädlichen Prozeduren wie uneingeschränktem Sonnenbaden, Diäten und Hungerkuren sowie Schön-heitsoperationen zu unterwerfen, steigt heutzutage zunehmend. Derartige „Selbstquälereien“ finden sich in allen Epochen und in allen Ländern. Blei- und quecksilberverseuchte Puder, körpereinzwängende Korsetts, übertriebene Völlereien, chirurgische Eingriffe, jahrelange Hungerkuren, krebserregende Sonnenbäder und hautschädigende Tätowierungen etc. sind gefährliche Manipulationen unterschiedlichster Art, die Menschen an ihrem Körper vornahmen und vornehmen, um ein Ziel, das Schönheitsideal, zu erreichen."
(Quellenauszug: „Daniela Mauch: Schönheitsideale im Wandel der Zeit – phänomenologische und textildidaktische Aspekte“)